Ceramic Creutzfeldt in Überlingen am Bodensee
 
   

Ausstellungsbeteiligung von Keramik-Atelier Ceramic Creutzfeldt:

aus dem Südkurier, Ausgabe Überlingen, 03.12.2003

Winterausstellung des Bodenseeclubs in Überlingen eröffnet

Spannende Angelegenheit

Das Jahresereignis der Kunstbeflissenen von der nördlichen Seeseite", staunte ein Besucher angesichts der überwältigend vielen Menschen, die den 46 ausstellenden Künstlern und ihren in großer Bandbreite vertretenen 99 Werken ihre Referenz erwiesen. Einen ganzen Katalog voller Dankadressen hatte Dr. Kornelius Otto bei der sehr gut besuchten Vernissage zur Ausstellung der Fachgruppe „Bildende Künste" des Regionalclubs Überlingen im Internationalen Bodenseeclub (IBC) abzuarbeiten. Zum Beispiel an die Stadt dafür, dass der IBC in seinem 54. Bestehungsjahr wieder zu Gast sein darf in der städtischen Galerie „Fauler Pelz". An die fünf Juroren, die in heftigem Ringen 168 eingereichte Arbeiten von 46 Künstlern Stück für Stück durcharbeiteten. Und an die Leiterin der Fachgruppe „Bildende Künste", Gisela Schröder-Fröhlich und ihr Team, für die unermüdliche Arbeit im Zusammenhang mit dem Gelingen dieser Winterausstellung, die Otto als eine „sehr harmonische, spannende Angelegenheit" bezeichnete. Zu den Auswahlkriterien gehörte neben künstlerischer Qualität und Themenbezogenheit auch, dass die Werke speziell für die Ausstellung geschaffen wurden. Eine Ausnahme bildet ein Owinger, der als Gast der Stadt eine Zeichnung aus dem Jahr 1997 präsentiert.

Diese Winterausstellung suche die reine Selbstbezüglichkeit zu überwinden, wofür das Thema „Paare" spreche, hatte der neue Kulturamtschef Dr. Michael Brunner sinniert, der in Vertretung des zunächst verhinderten Bürgermeister Ulrich Lutz die Begrüßungsansprache hielt. So begnügte sich der wenig später von einem anderen Termin in die städtische Galerie geeilte Lutz mit wenigen Dankesworten und übergab der Laudatorin Dr. Marion Merkelbach in Anerkennung dafür, „dass sie uns die Ausstellung so lebendig nähergebracht hat", einen bunten Blumenstrauß.

Mit philosophischen Gedanken hatte die Laudatorin einen rasanten Streifzug durch die Kunstgeschichte unternommen. Immer im Blick auf die Darstellung von „Paaren". Der Raum in der IBC-Winterausstellung sei geprägt von Paaren aus Kontrasten und Gegensätzen. Merkelbach: „Mal ist ihre Darstellung zart, fein, leise. Dann halten sie den Ton, werden humorvoll oder nachdenklich. Und zuweilen provozieren sie laut, schrill." Im Vordergrund stehe das Menschen-paar, seine Gefühle, die Alltagswelt. Wichtig seien aber auch schlichte Paare des Körpers, wie das Händepaar oder Schuhe. Genauso vielfältig wie die behandelte Themenwahl sei die Palette der verwendeten Materialien. Merkelbach: „Bei den Skulpturen reicht der Arbeitsstoff vom klassischen Carraramarmor über Bronze und Metall bis hin zum traditionell verwendeten Eichen- oder Lindenholz." In der Malerei herrschten, bis auf wenige Ausnahmen, „flächige Paare" vor.

Einen faszinierenden, total in Bann ziehenden Versuch, die Phänomene musikalisch aufzugreifen, die sie in der Wirkung der ausgestellten Oeuvres entdeckten, unternahmen die Vollblutmusiker Bernd Rißmann und Christoph Hutter. Dabei war ihr regelrecht zelebriertes Instrumentarium ungewöhnlich. Es umfasste klassische, experimentell bespielte Instrumente wie Cello, Klarinette und einen Satz mit dem Mund geblasener Orgelpfeifen genauso wie originär experimentelle. Beispielsweise eine alte Traktormähscheibe als Gong oder gespaltene Holzscheite, die gelegt und gespielt waren in der Tonfolge eines Xylophons.

GABI RIEGER

Die Ausstellung dauert bis Sonntag, 18. Januar 2004. Öffnungszeiten: Dienstags, mittwochs und freitags von 14 Uhr bis 18 Uhr; donnerstags von 14 Uhr bis 20 Uhr; samstags, sonntags und an Feiertagen von 11 Uhr bis 18 Uhr; montags sowie am 24. und 31. Dezember geschlossen.